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22.10.2018

Industrie 4.0 - Erwartungen und Status Quo

Die ständig zunehmende Digitalisierung und disruptive Technologien verändern unseren Alltag zusehends. Dabei macht die Digitalisierungswelle auch vor der Industrie nicht Halt.

Das Schlagwort Industrie 4.0 ist seit Jahren in aller Munde und mittlerweile geben mehr als 90 % aller deutschen Führungskräfte an, dem bevorstehenden Wandel positiv gegenüberzustehen. Dennoch scheint die Umsetzung dieses Trends, trotz der bekannten Vorteile, besonders in den letzten Jahren ins Stocken geraten zu sein. Doch warum lässt die Umsetzung so lange auf sich warten, wie ist der Status quo und welche Chancen birgt die digitale Transformation für Unternehmen?

Was steckt hinter dem Schlagwort Industrie 4.0?

Der Begriff Industrie 4.0 ist die Bezeichnung für ein Zukunftsprojekt des Bundes. Das Schlagwort wurde erstmals im Jahre 2011 auf der Hannover-Messe vorgestellt und umfasst die Digitalisierung in der industriellen Produktion. Dabei sollen mithilfe intelligenter Technologien, Vernetzung und Virtualisierung Verbesserungen in der Industrieproduktion erzielt werden. Studien in diesem Zusammenhang belegen dabei, dass die Integration moderner Technologien entlang der gesamten Wertschöpfungskette nicht nur zu Effizienzsteigerung und Kostensenkung führt, sondern auch das Unternehmens- sowie Umsatzwachstum positiv beeinflussen kann.

Industrie 4.0 Erwartungen und Status Quo

Welche Kernbereiche umfasst das Thema?

Der Schwerpunkt der sogenannten vierten industriellen Revolution ist der gesamte Produktionsbereich, wobei im Endausbau alle bestehenden Prozesse durchgängig digitalisiert ablaufen sollen. Der Einstiegspunkt ist dabei oftmals die Auftragsverwaltung, die neue Aufträge nur noch elektronisch erfasst und verwaltet. Auf dieser Basis kommt es dann zu einer automatischen Materialplanung und Materialbeschaffung, wodurch Lagerkosten reduziert werden können. In der Produktion selbst werden Maschinen vernetzt und mit Sensoren ausgestattet. So entsteht die Möglichkeit, Probleme frühzeitig zu erkennen und zu beheben, wodurch sich Produktionsausfälle verringern oder sogar vermeiden lassen. Die Vernetzung ermöglicht dabei Prozessoptimierungen und eine flexiblere Gestaltung der Produktion, wodurch schneller auf sich ändernde Marktverhältnisse reagiert werden kann.

Der Status quo

Befragt man deutsche Unternehmen und Führungskräfte, so steht der Großteil der Befragten dem Trend zwar positiv und optimistisch gegenüber, fühlt sich jedoch nicht ausreichend auf die zukünftigen Änderungen vorbereitet. Das ist auch ein Grund, warum beinahe 70 % der deutschen Unternehmen in den letzten Jahren keine wesentlichen Maßnahmen ergriffen haben, digitale Innovationen in ihrem Unternehmen umzusetzen oder zu forcieren. Der zweite, wesentliche Grund, sind die hohen Investitionskosten und die relativ geringe Akzeptanzrate. So basieren digitale Plattformen immer auf Kooperation, wobei Lieferanten und Kunden das neue System akzeptieren und verwenden müssen, um von den wirtschaftlichen Vorteilen zu profitieren. Diejenigen Unternehmen, die den Schritt hin zur Digitalisierung bis jetzt gewagt haben, kämpfen zudem oftmals mit dem Problem des Fachkräftemangels. Besonders die Bereiche Datensicherheit und Automatisierung können nur von spezialisiertem Personal souverän umgesetzt werden und genau hierbei gibt es derzeit zum Teil massive Engpässe, was wiederum zur zögerlichen Umsetzung des Trends beiträgt.

Welche Chancen birgt der Trend

Digitale Technologien bergen nicht nur Chancen für Unternehmen, sondern auch für die Arbeitnehmerschaft. So werden immer mehr Fachkräfte gesucht, die Unternehmen dabei unterstützen können, die Produktion mithilfe neuer Innovationen zu optimieren. Zudem vergrößert sich auch die Nachfrage nach IT-Fachkräften und Sicherheitsspezialisten, da die neuen digitalen Prozesse implementiert und umgesetzt werden müssen. Auch die Auswertung und der Schutz der Daten sowie der reibungslose Datenaustausch zwischen unterschiedlichen Produktionsstätten bedarf fachgerechter Betreuung. Neben den attraktiven Karrierechancen ergeben sich für Unternehmen jedoch auch neue Geschäftsmodelle. Dabei werden konventionelle Prozesse und Dienste verändert, wodurch flexibler auf Marktänderungen reagiert werden kann. All das führt nicht nur zu Kosteneinsparungen, sondern ermöglicht auch Wettbewerbsvorteile und damit verbunden auch höhere Umsätze.

Fazit

Die sogenannte vierte industrielle Revolution bringt einen radikalen Umbruch mit sich. Dabei verändern technologische Fortschritte und disruptive Technologien nicht nur bestehende Arbeitsabläufe und etablierte Prozesse, sondern auch klassische Kommunikationsmuster. Dass dieser Wandel nicht von heute auf morgen passieren kann, liegt auf der Hand. Dass deutsche Unternehmen aktuell jedoch noch immer sehr zögerlich und zurückhaltend auf diesen Trend reagieren, lässt darauf schließen, dass die Umsetzung weitaus langsamer als erwartet erfolgen wird.